Pirna. Die Klagen gegen die Pirnaer Internetagentur Sunphone 24 reißen nicht ab. Erneut meldeten sich geprellte Kunden bei der SZ-Redaktion. Sie werfen dem Unternehmen Betrug vor. Das Vorgehen gleicht sich: Kunden aus ganz Deutschland bestellen per Internet ein Handy bei der Firma, zahlen im Voraus und erhalten weder die Ware noch das Geld zurück.
200 Fälle aktenkundig
Mittlerweile liegen der Kriminalpolizei Pirna über 200 Strafanzeigen gegen Sunphone 24 vor, teilt Polizeisprecher Lutz Teistler auf SZ-Anfrage mit. Seit Sommer vergangenen Jahres ermittelt die Behörde in dem Fall. Zu bisherigen Ergebnissen kann Teistler keine Aussage machen, auch nicht über die Gesamtschadenssumme. „Denn einige Kunden haben ihr Geld auch zurückerhalten“, erklärt Lutz Teistler.
Die Ermittlungen der Beamten seien jetzt soweit fortgeschritten, dass in den nächsten zwei bis drei Wochen ein Sammelverfahren in Sachen Sunphone der Staatsanwaltschaft in Pirna vorgelegt werden könne. „Falls weitere Strafanzeigen gegen die Pirnaer Agentur auch nach diesem Termin erhoben werden, ermittelt die Polizei weiter“, betont Teistler.
Zunächst ist jedoch die Staatsanwaltschaft gefragt. „Sobald wir die Ermittlungsergebnisse haben, prüfen wir, ob ein strafbares Verhalten vorliegt und ob wir gegebenenfalls Anklage gegen die Firma erheben“, sagt Lorenz Haase von der Staatsanwaltschaft Dresden, zu der auch die Staatsanwaltschaft in Pirna gehört. Der Vorwurf lautet auf „gewerbsmäßigen Betrug“, was das Gesetz als Betrug in „besonders schwerem Fall“ einstuft, informiert Haase. Der Strafrahmen für ein solches Vergehen liege zwischen sechs Monaten und zu zehn Jahren Freiheitstrafe für den Verurteilten.
Unterdessen fragen sich Sunphone-Kunden, ob sie jemals ihr Geld wiedersehen werden. So auch Thomas Hilbert aus Leipzig: „Ich habe vor vier Wochen ein Handy bestellt und per Vorauskasse bezahlt. Keine Ware, kein Geld zurück, keine Antworten auf Nachfragen bei der Firma. Die Abzocke geht offenbar unvermindert weiter.“...............weiter im link