Hallo zusammen,
auch ich bin am 04.09.15 auf diese Machenschaften hereingefallen und habe bereits eine Anzeige bei der Polizei Köln erstattet, welche auch angenommen wurde, mit meinem Anwalt Kontakt aufgenommen und die Verbraucherzentrale NRW sowie SternTV und Akte 20.15 informiert. Mit der Verbraucherzentrale habe ich bereits heute telefoniert und treffe mich demnächst mit einem internen Rechtsanwalt von ihnen. SternTV hat mich heute auch wegen einem Interviewtermin kontaktiert und jetzt warte ich ab, was da kommen möge.
Auch mir wurde telefonisch versprochen von Giovanna S., dass er mich wieder anruft sobald er Angebote potenzieller Käufer hat. Das ist jedoch nie geschehen. Stattdessen habe ich bereits EINE Minute nach dem Telefonat mit ihm den Kaufvertrag per Mail erhalten, obwohl ich vorher nie meine Einwilligung zu dem Ganzen gegeben habe. Auch habe ich während des Telefonats mit ihm gefragt, dass ich doch die Endentscheidung über den Verkauf meines Autos habe und das wurde NICHT verneint. Auch habe ich nie irgendwelchen AGB's der Firma zugestimmt, obwohl genau das behauptet wird. Der Käufer von meinem Auto aus Köln hat mich auch angerufen und jetzt haltet euch fest: er ist nicht mehr an meinem Auto interessiert und er hat Dealerdirect auch selbst angerufen und ihnen gesagt, sie mögen mich in Ruhe lassen, aber Dealerdirect möchte davon nichts wissen. Hmmm...warum wohl.
Viele von euch fragen sich vielleicht, wie man all diese Schreiben am besten formuliert. Ich sende euch deswegen gleich mein Schreiben an die Verbraucherzentrale NRW.
Ich schlage euch vor, auch wenn ein Widerruf als Privatverkäufer eigentlich nicht möglich ist, macht es trotzdem und schickt eine Anfechtungserklärung nach den §§ 119 BGB (Anfechtung wegen Irrtums), 120 BGB (Falsche Aussage/Information), 123 BGB (Täuschung und Drohung) und 142.1 BGB (Anfechtbarkeit bekannt) hinterher. Sagt auch, dass ihr die Forderung streitig stellt und verlangt die Löschung all eurer Daten nach dem Bundesdatenschutzgesetz!
Keiner von uns hier muss "Angst" vor diesen Verbrechern haben! Nach Aussage des Verbraucherschutzes ist die Firma - ZITAT - "bereits mehrfach gelistet und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis ihr das Handwerk gelegt wird".
Ich habe zwar keine Lust auf diesen ganzen Stress jetzt, aber da so viele von uns schon versucht wurden zu verarschen, werde ich keine Kraft, Mühe und keinen Cent scheuen, mich gegen diese Verbrecher zur Wehr zu setzen. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Nun mein Schreiben an die Verbraucherzentrale:
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe überlegt mein Auto zu verkaufen und habe mich im Internet nach verschiedenen Verkaufsportalen umgesehen. Darunter war auch „ichwillmeinautoloswerden“. Diese Platform wirbt mit unverbindlichen kostenlosen Angeboten, doch leider sind die Machenschaften dieser Firma alles andere als seriös, weshalb ich mich auch mit dieser Nachricht an Sie wende und um Ihre schnelle Hilfe bitte.
Am 02.08.2015 habe ich meine Kfz-Daten bei der Plattform „ichwillmeinautoloswerden“ registriert. Ich habe nur allgemeine Daten zum KFZ angegeben und keine Fotos oder sonstige Dateien angehängt. Ein paar Tage später erhielt ich eine Email, dass kein Händler ein Angebot zu meinem Fahrzeug abgegeben hätte und demnach war diese Sache für mich damit erledigt. Heute rief mich dann ein sogenannter Giovanni S. an und sagte mir, ich solle noch Fotos hochladen, da ich damit mehr Angebote erzielen könne. Er fragte mich, ob ich Inhaber des KFZ bin, alle Papiere besitze, ob der Wagen Tüv habe und was denn mein Mindestverkaufspreis sei. Bei der Ermittlung dieses Mindestverkaufspreises „half“ er mir und sagte Dinge wie „nach meiner Erfahrung“, „Ihr Auto ist ein Unfallwagen“, „Realistisch ist ein Händlerpreis von“ usw.. Ich sagte ihm dann, dass mein Mindestverkaufspreis bei 9.000 Euro liege. Herr Giovanni S. teilte mir daraufhin mit, dass er nun Händler suchen werde und hoffe, Angebote für meinen Wagen zu erhalten und dass er sich dann wieder bei mir melden würde. Er sagte mir auch explizit, dass die Firma Dealerdirect GmbH, welche hinter dem Portal „ichwillmeinautoloswerden“ steckt, nicht der Käufer, sondern lediglich der Vermittler für potenzielle Käufer ist. Meine letzte Frage während unseres Telefonates war auch, dass mir ja die letztendliche Entscheidung des Verkaufs obliegen würde und dies wurde von Herrn Giovanni S. nicht zurückgewiesen! Er erwähnte auch keine AGB’s oder sonstige vertragliche Verpflichtungen. Ich bin also davon ausgegangen, nachdem ich Fotos hochgeladen hätte (!), irgendwann Angebote von ihm zu erhalten, welche ich dann hätte annehmen können oder nicht. Dem war aber leider nicht so.
Kurz nachdem das Telefonat mit Giovanni S. beendet war erhielt ich die untenstehende Email mit dem Titel „Kaufvertrag“. Es wird gesagt, dass ich zugestimmt hätte, mein Auto an „Da Leo Ihr Autohändler“ zu verkaufen und damit ein Kaufvertrag zustande gekommen sei. Tatsächlich aber habe ich weder ein Angebot von dieser Firma oder der Firma Dealerdirect GmbH erhalten, noch habe ich eines angenommen. Es wird jetzt auch das erste Mal erwähnt, dass ich wohl gemäß § 8 c der AGB kein Widerrufsrecht besitzen würde. Witzigerweise beinhalten die der Email (siehe unten) beigefügten AGB’s, bzw. dessen Link dazu, aber gar keinen Paragraphen 8c. Ferner wird gesagt, dass ich mich strafbar machen würde und eine Vertragsstrafe von 15% (= 1.350 Euro) leisten müsse, würde ich mein Auto nicht an „Da Leo Ihr Autohändler“ übergeben.
Ich habe daraufhin den Autohändler selbst angerufen und ihm gesagt, dass ich nie ein Angebot von ihm erhalten hätte und gefragt, weshalb ich nun diese Email bekomme und der Ansprechpartner „Ursini“ meinte nur, ich solle das mit der Firma Dealerdirect GmbH selbst klären. Ich habe dem Händler „Da Leo Ihr Autohändler“ meinen Widerruf bereits mündlich am heutigen Tage (04.09.2015 - 14:31 Uhr) und schriftlich per Email mitgeteilt. Für Herrn „Ursini“ war der Widerruf in Ordnung.
Nachdem ich mit dem Autohändler telefoniert habe, rief ich auch bei der Firma Dealerdirect GmbH an und eine Kollegin sagte mir folgendes: Ich hätte mit dem Telefonat mit Giovanni S. und der Ermittlung des Mindestverkaufspreises von 9.000 Euro bereits mein Auto verkauft. Herr Giovanni S. sei Makler im Hause Dealerdirect GmbH und in dem Moment, in dem ich mit einem Makler telefoniere, bestünde keine Auktion mehr und mein Auto wäre verkauft. Dass hier ein Unterschied besteht etc. wurde mir gegenüber aber niemals erwähnt. Auch steht in den AGB’s, dass ein Makler/Broker für die Auktion und das bestmögliche kostenlose Angebot zuständig ist. Auf meine Anfrage hin, nochmals mit Herrn Giovanni S. zu sprechen, hieß es, dieser sei für mich nicht mehr zuständig, sondern jetzt wäre die Rechtsabteilung mein Ansprechpartner. Herr Giovanni S. hätte mit dem Verkauf meines KFZ seine Pflicht erfüllt. Der Firma Dealerdirect GmbH habe ich daraufhin ebenfalls heute einen Widerruf an die Kontaktadresse
kundendienst@ichwillmeinautoloswerden.de geschickt. Ich habe auch im Internet recherchiert und es sind schon viele potenzielle private Verkäufer auf die Masche dieser Firma hereingefallen. Auch war die Verbraucherzentrale und selbst die Polizei schon einige Male involviert. Ich werde neben Ihnen auch noch SternTV kontaktieren, damit diese Machenschaften endlich vollends publik gemacht werden.
Darf ich Sie aufgrund meines aktuell geschilderten Falles gern bitten, sich erneut mit der Firma Dealerdirect GmbH auseinander zu setzen und zu versuchen zu verhindern, dass unschuldige Privatverkäufer so dermaßen erpresst und über den Tisch gezogen werden?! Wie kann ich mich gegen die mir zugesandte Email und deren Inhalt wehren?
Bitte halten Sie mich über Ihre Vorgehensweise auf dem Laufenden. Meine Kontaktdaten lauten:
XXX
Ich bedanke mich für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen