Internetbetrüger wollten Tagblatt-Mitarbeiter abzocken

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Internetbetrüger wollten Tagblatt-Mitarbeiter abzocken

Oft schreibt man als Journalist über solche Sachen, diese Woche ist das Traunsteiner Tagblatt selbst zum Ziel von Internetbetrügern geworden. Sie hatten sich ins E-Mail-Konto unseres freien Mitarbeiters Professor Dr. Hans Gärtner gehackt und von dort aus einen angeblich aus London kommenden Hilferuf an gut 50 Leute verschickt mit der Bitte um Geld. Erst ein Anruf bei Hans Gärtner brachte Sicherheit: Er ist nicht in London, braucht kein Geld und das Ganze war nur ein ausgefuchster Internetbetrug.


Dramatisch klang der Hilferuf von Hans Gärtner. Er stecke in London fest, habe seinen Geldbeutel verloren und könne nun seine Hotelrechnung nicht bezahlen und auch den Flug nach Hause nicht mehr buchen. Er brauche Geld, 2200 Euro insgesamt, würde sich aber über jeden Beitrag freuen. Nach der Rückkehr werde er das Geld natürlich umgehend überweisen. Unterzeichnet war die E-Mail, so wie Professor Gärtner immer unterzeichnet, mit »Ihr HaG«. Auf den ersten Blick klang die E-Mail für unseren Kollegen Robert Heigl nicht unplausibel. Erste Skepsis keimte zwar auf, aber er wollte auf keinen Fall jemanden im Stich lassen, der in Not ist. Auf eine Anfrage, auf welche Weise und wohin der Betrag denn zu überweisen sei, kam dann auch innerhalb kürzester Zeit eine Antwort. Per Western Union Geldtransfer solle das Geld überwiesen werden. Auch eine Adresse war dabei: Hans Gärtner, 45 Bernard Street, Sheffield E16 PPB, London UK. Die Angaben machten Robert Heigl noch skeptischer. In einem weiteren Mail stellte er eine Frage, die nur Gärtner beantworten konnte, »um sicherzugehen, dass ich keinem Internet-Gauner aufsitze«. Das Mail erzielte Wirkung. Es kam keine weitere Antwort mehr.
Geldtransfer über »Western Union« und eine ominöse Londoner Adresse müssten bei jedem alle Alarmglocken schrillen lassen, erklärt der Pressesprecher der Polizei Fritz Sommerauer auf Nachfrage. Diese beiden Zutaten seien seit mehr als zehn Jahren eigentlich immer mit dabei, wenn versucht werde, größere Summen Geldes von Leuten abzuzocken. Auch die Geschichte mit der Notsituation sei nichts Neues: »Die gibt es in 200 verschiedenen Variationen«, erklärt Sommerauer fast etwas resignierend. Western Union werde genutzt, weil es zum einen für den Empfänger sehr leicht sei, weltweit an sein Geld zu kommen und auf der anderen Seite für den Überweisenden so gut wie unmöglich, sich das Geld wieder zurück zu holen oder für die Polizei den genauen Fluss des Geldes nachzuvollziehen. Im konkreten Fall hat man bisher keine Hinweise auf die Täter...............weiter im link
 
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