Wieso besitzen nur zwölf Prozent der Deutschen einen Organspendeausweis?

Rheinhard

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Hallo,
jedes Jahr sterben rund tausend Menschen, die auf ein Organ warten. Es gibt viele schwerstkranke Patienten, denen mit einer Transplantation geholfen werden könnte. Daran besteht kein Zweifel.

Warum spenden wir sowenig Organe???
 

schnippewippe

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Bei vielen Menschen spielt ihr Glauben eine Rolle.
Wenn jemand an die Auferstehung der Toten glaubt, möchte er ja seinen Körper im Ganzen haben.
Oder - Er hat es vom Schöpfer erhalten und so will er es zurück geben.

Obwohl ich dazu sagen möchte das es nichts mit der Kirche zu tun hat.
Beide Kirchen haben die Verabschiedung des Transplantationsgesetzes 1997 begrüßt und nochmals betont, dass die Organspende ein Akt der Nächstenliebe sein kann

Der grösste Teil der Menschen denkt doch erst selbst an Organspenden wenn er selber in Not ist. Mal ehrlich wer denkt schon daran , dass sein Weiterleben vielleicht einmal von einen fremden Organ abhängen wird.
Das wird verdrängt wie der Tot.

Also meine Organe will bestimmt keiner mehr haben. Das ist für mich die 3 Gruppe. Leute die krank sind und daher kaum in Frage kommen.
 

Rheinhard

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Hallo,

mir geht es bei der Organspende darum ob man wirklich tot ist,

denn,

früher war einer mit dem Herztod tot,

nach heutiger Deffantion nach dem Hirntod,

und in ein paar Jahren war man da auch noch nicht tod!!!
 

schnippewippe

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Das habe ich nicht angesprochen,weil ich selber starke Probleme damit habe. Wann ist man wirklich tot.
Ich kenne eine Familie da wurde der Vater künstlich am Leben gehalten. Als die Ärzte dann den Vorschlag machten die Maschinen abzustellen ,waren 2 Kinder damit einverstanden. Aber eine Tochter sagte nein. Der Vater blieb an den Maschinen. Wachte später wieder auf und führte sein leben ganz normal weiter. Er hatte sogar seine Tochter die nein sagte überlebt. Diese ist später an Krebs gestorben. :sad:
 

Rheinhard

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Hallo schnippewippe,

die folgende Ausführung treibt mich um:

Voraussetzung für die Organentnahme von einem Toten ist die sichere Feststellung des Hirntodes.

Der Hirntod ist heute in fast allen Ländern als das maß-
gebliche Merkmal für den Tod des Menschen anerkannt.

Die Entnahme eines lebenswichtigen Organs von einem
Patienten, dessen Hirntod noch nicht sicher eingetreten ist, wäre strafrechtlich Totschlag, die Entnahme einer Niere zumindest gefährliche Körperverletzung.

Der Hirntod ist quasi die biologische Enthauptung.
Der Mensch hört auf, die körperlich-seelische Einheit zu sein, die ihn als Menschen aus macht.

Vehementer Widerspruch hierzu vom Hamburger Neurologen Gerhard Roth:
Nicht alle Hirnfunktionen seien messbar und deshalb auch ihr vollständiger Ausfall nicht sicher feststellbar.
Unbestritten ist im übrigen, dass bei Hirntoten Stoffwechsel, Nieren und Verdauung noch eine Weile funktionieren und es zu massiven Spontanbewegungen kommen kann.

Linus Geisler, Chefarzt in Gladbeck:
Der Leib lebt bei Hirntoten zu 97 %.

Kann man so jemand als tot bezeichnen?
Nein, meint der evangelische Bischof von Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber.
 

manafraid

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Denke mal, und da bin ich sicher mit sehr vielen einer Meinung, daß man die Gefahr des Mißbrauchs nicht ausschließen kann. Es gibt doch schon eine "Organmafia", wenn auch nicht bei uns (wer weiß das schon so genau?) und nicht offiziell.

Auch so einige unserer Juristen, die sicher nicht gerade den niedersten IQ haben, sind doch sicher schon allein aufgrund unserer Erfahrung hier im Forum z.T., wenn auch zu einem geringen Teil, als "menschliche Sch.....e" zu bezeichnen. Sorry, aber mir fällt da kein anderer Ausdruck ein.

Warum soll es nun bei den Medizinern anders sein? Wenn jemand durch Vermittlung eines Herzens oder einer geeigneten Leber plötzlich reich werden kann, wer sagt mir, daß ich mich als "Fast-Toter" in den Händen der "richtigen" Mediziner befinde? Kritiker werden sicher damit widersprechen, daß so etwas bei uns wegen der vielen Kontrollen faktisch unmöglich sei, aber daran glaube ich persönlich nicht.

Auch wenn, wie bei Schnippie, bei mir selbst, vielleicht von den Nieren abgesehen, nichts mehr zu holen ist: Auch als junger Mensch würde ich nicht Organspender werden. Glaubenskonflikte kann ich da bei mir sogar ausschließen, da ich überzeugter Atheist bin.

Gruß
manafraid

Siehste, da haben sich unsere Beiträge überschnitten: Letztlich bestimmt demzufolge also der "Entnehmer" des Organs, ob ich tot bin oder nicht. Neeneneee, nicht mit mir, danke!
 
Zuletzt bearbeitet:

schnippewippe

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Hi -
Dann lest Euch das mal durch.
In Österreich gilt die sogenannte Widerspruchslösung. Ein Organ, ein Organteil oder Gewebe dürfen einem "Organspender" nur dann entnommen werden, wenn kein zu Lebzeiten abgegebener Widerspruch vorliegt.

Wer seine Organe, Organteile oder Gewebe nicht "schenken" möchte, also eine Organentnahme ablehnt, muss einen Widerspruch schriftlich dokumentieren (z.B. bei seinen Ausweispapieren). Aus dem Widerspruch muss hervorgehen, dass man mit der Organentnahme nicht einverstanden ist. Außerdem sollte man sich im sogenannten »Widerspruchregister gegen Organspende« eintragen lassen...........mehr im link
Das gilt auch für Ausländer, die sich in Österreich aufhalten (z.B. im Urlaub!).

Na toll :mad: Wer kennt denn dieses Gesetz von uns.
 

manafraid

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Siehste wohl: Ich war noch nie in Österreich und jetzt fahr ich da schon dreimal nicht hin.

Aber im Ernst: Je größer die Zahl der infrage kommenden Spender ist (wie eben in Österreich), desto geringer dürfte auch die Gefahr des Mißbrauchs sein. Also, vielleicht doch keine so schlechte Lösung?

Jedenfalls hier nicht. Stelle mir gedanklich vor, daß ich (nur) bewußtlos im Straßengraben liege und der böse Doktor mit dem großen Schlachtbeil kommt!!!
 

schnippewippe

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Habe noch was gefunden. Es ist auch Italien, Spanien und Portugal so wie in Österreich.
in Österreich, Italien, Spanien und Portugal beispielsweise gelte die sogenannte “Widerspruchsregelung”, d.h. wer einer Organspende nicht schriftlich widersprochen habe, könne dort deshalb im Todesfall unter Umständen zum Organspender werden........der link dazu
Ich kann mir vorstellen, dass es nur sehr wenig Deutsche wissen.
 

einfachxich

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Mit dieser Frage habe ich mich vor Jahren beschäftigt und einen Organspendeausweis gehabt.

Heute (mit fast 50) bin ich wohl zu alt und mache mir keine Gedanken.

Sollen sie nehmen was noch in Ordnung ist (falls, da ich rauche und manchmal auch Alkohol trinke, eine Brille trage, eine HZM habe) wüsste ich nicht was sie noch nehmen könnten. :p

Und ich weiss nicht, ob ich JA sagen würde, wenn einem meiner Kinder was passiert (was bitte der liebe Gott verhindern möge).

Diese Frage kann und will ich nicht beantworten und bewundere die Eltern, die dieses können.

Ich habe noch einen Organspendeausweis aber: er wird wohl nichts mehr nützen.:wub:
 

schnippewippe

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Organspende geht jeden an

Organspende geht jeden an Wer sich früh entscheidet, kann Leben retten

Fast alle Deutschen stehen dem Thema Organspende positiv gegenüber, aber nur wenige haben einen Spenderausweis. Und das, obwohl die Erstellung einfach ist und im konkreten Fall Leben retten kann...............

19:25 - 20:15, 18.10.2010 (Heute) - ZDF
 

niobe-1958

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Ich habe seit vielen Jahren einen Organspendeausweis.

Das Alter des Spenders spielt KEINE Rolle!
Eine feste Altersgrenze gibt es nicht. Entscheidend ist nicht das kalendarische Alter der Person, sondern das biologische Alter, also der allgemeine Gesundheitszustand. Generell gilt, dass sich bei jüngeren Verstorbenen mehr Organe zur Transplantation eignen als bei älteren. Doch auch die funktionstüchtige Niere eines mit über 70 Jahren Verstorbenen kann einem Menschen wieder ein fast normales Leben schenken. Für Gewebe wie Gehörknöchelchen und Augenhornhäute gibt es keine Altersgrenze.
Quelle:BZgA - Organspende schenkt Leben - Organspende - eine Frage des Alters?
 

manafraid

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Für den "bösen" Doktor mit dem Hackebeilchen mag das Alter vielleicht eine Rolle spielen; der sagt sich vielleicht, der hat ja eh nicht mehr lange, also machen wir uns mal an das Ersatzteillager!
Nee danke, ich will keinen. Auch mit 80 nicht, sofern ich denn so alt werden sollte.

Gruß
manafraid
 

Keith

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Ich denke nicht dass sich Ärzte die Entscheidung so leicht machen, denn es müssen ja auch medizinische Bedingungen erfüllt sein bevor das geht und ich denke schon dass man sich mal mit dem Thema auseinandersetzten sollte, aber klar es sollte jedem selbst überalssen bleiben wie er das Thema annimmt.
 

schnippewippe

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Wird Organspende bald Normalfall?

Wird Organspende bald Normalfall?

"Fakt ist …!" aus Magdeburg am Montag (06.06.2011) ab 22:05 Uhr im MDR FERNSEHEN

Soll jeder Deutsche verpflichtet werden, zu erklären, ob er bereit ist, seine Organe im Todesfall zu spenden? Ob es eine freie Entscheidung bleiben soll oder eine Verpflichtung durch die Widerspruchslösung geben wird, darüber diskutieren in den kommenden Wochen die Bundespolitiker in Berlin und am 6. Juni 2011 im MDR FERNSEHEN bei "Fakt ist…!" Moderatorin Ines Krüger und ihre Gäste.

Rund 12.000 Schwerkranke warten derzeit in Deutschland auf eine Organtransplantation, teilweise viele Jahre. Während dieser Wartezeit sterben täglich drei Menschen. Mehr als 40.000 Menschen überleben nur durch Hilfe der "künstlichen Niere". Eine Vielzahl, darunter Kinder und Jugendliche, erleiden jährlich das Endstadium schwerster Organerkrankungen. Ihr Leben kann nur per Transplantation gerettet werden. Kann eine neue gesetzliche Regelung den Mangel an Organen beheben? Soll sich jeder Bundesbürger einmal im Leben festlegen müssen, ob er seine Organe spenden will? Doch ändert das wirklich etwas?....................weiter im link
 

schnippewippe

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Betrug bei Organspende: Ist Geld geflossen?

Betrug bei Organspende: Ist Geld geflossen?

Erneut erschüttert ein Organspende-Skandal das Vertrauen der Menschen. Am Transplantationszentrum der Uniklinik Leipzig werden Patienten kränker geschrieben als sie sind – damit rutschen sie auf der Warteliste nach oben.
In den Organspende-Skandal in Leipzig hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Auch wenn die Hintergründe der Affäre bisher unklar sind, schließt die Führung des Uniklinikums nicht aus, dass bei den Mauscheleien an ihrem Transplantationszentrum Geld geflossen sein könnte. Die Staatsanwaltschaft Leipzig leitete ein Verfahren ein, um eine mögliche strafrechtliche Relevanz zu prüfen.............................
http://www.bild.de/video/clip/trans...-transplantationen-agvideo-27933354.bild.html


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