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Darmstädter Kinderporno-Prozess erst einmal geplatzt
Darmstadt (dpa) - Einer der bundesweit größten Kinderpornoprozesse ist geplatzt. Das Landgericht Darmstadt gab am Mittwoch dem Befangenheitsantrag eines Verteidigers gegen eine Schöffin statt.
Der Anwalt hatte einen Antrag auf Ablehnung der Frau gestellt, da sie gegen seinen Mandanten voreingenommen sei. Eine Aussage der Frau in einem internen Gespräch der Kammer habe diesen Verdacht aufkommen lassen, hatte der Anwalt am Vortag im Gericht erklärt. Der Prozess wird am 30. September neu eröffnet.
Die Männer aus verschiedenen Bundesländern sind angeklagt, als Drahtzieher eines international operierenden Kinderporno-Rings streng abgeschottete Treffpunkte im Internet organisiert zu haben. Sie sollen vor allem zwischen 2006 und 2009 über 100 000 Sexdateien aus dem Internet heruntergeladen haben. Dabei soll es auch um den Missbrauch von Säuglingen gegangen sein.
Einige Angeklagte haben die Taten bereits gestanden, einer von ihnen bat zudem ein junges Opfer um Entschuldigung. Der Mann aus dem südhessischen Wald-Michelbach hatte nach eigenen Angaben eine heute 19-Jährige als Kind missbraucht. Sie ist Nebenklägerin in dem Prozess, der als einer der größten dieser Art in Deutschland gilt.